Die Clique
Das Schnitzelbanksingen stellt bekanntlich das tragende Element der Oltner-Fasnacht dar. Demzufolge bildet auch die Clique der Fröscheweidzunft das Schaufenster der alljährlichen närrischen Tage. Solisten, Chronisten, Klarinettisten, Bassisten, Quätschbalkisten, Paukisten und Statisten (woraus die musisch-musikalisch-poetischen Talente der Zunft eindrücklich dokumentiert werden ...) treffen sich jeweils bereits im Spätsommer zu den ersten Proben für die nächstjährige Fasnacht.
Aus der Vielzahl der obgenannten „Künstler“ geht hervor, dass die Clique nicht nur von einigen Individualisten geprägt wird, sondern aus der Gemeinschaft der gesamten Zunft hervorgeht. Weltbewegende, kleinkarierte, politische, sportliche. intime, familiäre, dramatische, wichtige und banale Geschehnisse werden jeweils in mehr oder weniger gekonnter Art und Weise, närrisch eingepackt, den Oltner Fasnächtlern vorgetragen. Das Bemühen der Fröscheweid-Clique geht vornehmlich dahin, lokales Geschehen zu glossieren.
Die Fröscheweid-Zunft, aus einer Schnitzelbank-Clique hervorgegangen, hat die Tradition des Bänkelgesanges immer in den Mittelpunkt ihres Wirkens gestellt. Grundsätzlich war es jedem Frosch vergönnt, ohne Anforderungsprofil in der Clique mitzuwirken. So unterscheiden sich im Laufe der Zeit die verschiedenen Formationen in Versmass und Melodie, die jeweils auf die aktuellen Hauptakteure abgestimmt wurden. Grossen Wert wurde auch immer auf die Ausgestaltung der Helgen gelegt. Fehlte es an zunfteigenen Künstlern, so wurden aussenstehende Fachleute beigezogen. Aus der Guilde der Helgenmaler stechen die beiden eigenen Repräsentanten John Millns und Urs Planzer hervor. In diesem Sinne präsentiert sich der Querschnitt der Schnitzelbank-Müsterli überaus bunt und vielfältig.
Bald einmal wurde auch die Kinderclique, der eigentliche Nachwuchs der Zunft, wieder aktiv, was nicht unwesentlich von der Gebärfreudigkeit unserer Zunftfrauen abhängig war! Die schöne Tradition mit den fantasievoll-kostümierten Kleinen und Kleinsten sollte bald zu einem Wahrzeichen der Fröscheweid-Zunft gehören. Eine gewisse Zeit lang führte die Begeisterung der jungen Cliquenmitglieder gar zu einer Nachwuchsformation, Fröschefratze genannt.
Die Auswahl und die Fertigung der Kostüme lag und liegt seit jeher bei den Zunftfrauen (nähen dürfen sie, aber Aktivmitglieder der Zunft werden nicht!), welche in Fronarbeit, bewaffnet mit einem Arsenal von Nähmaschinen, die farbenprächtigsten Exemplare herstellen. Ein grosses Dankeschön.