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"Über 60 Johr im Sumpf" - Seit 1953

Die Zeugung

Die aus Kreisen des Turnvereins Olten hervorgegangene KA-BE-Clique bereicherte seit 1934 das Oltner-Fasnachtsleben. Das angefressene Häuflein echter Fasnächtler, getragen von unserem unvergessenen Shimmi Blum, im Nebenberuf Gemeinderat, Dekorateur, Vater der Familie Pflümli, Schabernacker und Bänkelsänger, kam am 10. März 1953 nach jahrelangen, reiflichen Überlegungen zum heroischen Entschluss, eine Zunft zu gebären ... „So geschehen im Säli des ersten Stockes im Restaurant zum oberen Baselbieter, das derzeit der Witfrau Clara Rätz gehörte ...“.

Die Geburt

Mit dem Kantus „Im Krug zum grünen Kranze“, begannen am Samstag, den 14. März 1953, punkt 20.15, die Geburtswehen einzusetzen! Dank der vielen und meist ungeschickten Hebammen zog sich die Geburt ungebührlich in die Länge und fand erst um 23.22 Uhr ihren krönenden Abschluss mit dem Urschrei der Fröscheweidzunft. Die Gründungsmitglieder Kurt Müller, Shimmi Blum, Max Soland, Louis Wyttenbach, Hans Borner, Charles Biedert. Albert von Arx, Max Däster, Walter Holzapfel, Max Metzger, Walter Wyss, Piero Walzer, Max Husy, Walter Hagmann, Adolf Fähnrich, Alois Studer, Gottlieb Blum, Werner Müller, Fritz Äberhard, Walter Däster, Hans Wyttenbach, Paul Wenger, Jules Lang und Walter Grätzer wähnten sich stolz als „die Auswahl der edelsten aller Oltner Prachtsfrösche ...“ zu sein.

Der Name der Zunft war durch die Gründungsstätte gegeben. Zahllose Beizen umsäumten einen kleinen romantischen Platz inmitten der Oltner Altstadt, damals und heute wieder genannt „Fröscheweid“.

Die Glöggli-Frösche

Was sich anlässlich des 25-jährigen Jubiläums im Kellertheater im Zielemp als Extra-Programm mit Musik, Gesang, Cabaret, Imitationen und Show-Elementen mit wenig Professionalismus, dafür umso mehr mit Enthusiasmus dargeboten hatte, entwickelte sich unter dem Namen „Glöggli-Frösche“ im Laufe der Jahre zu einer beständigen Truppe mit folgender heutiger Besetzung: Peter Schibli (Chef, Texter und Solist), Jörg Moll (Gesang und Solist), Franz Widmer (Gesang und Solist), Jürg Kubli (Gesang, Solist und Imitator), Jean-Pierre von Arx (Arrangements, Handorgel und Begleiter), Ruedi von Arx (Arrangements, alle Blasinstrumente und Solist), Heinz Stampfli (Bass) und Peter Christ (Drums), unterstützt durch Heinz Zeller und später Urs Planzer als Butler. In den Anfängen wirkten Willi Borner als gewiegter Sänger und Cäsar Stampfli als begnadeter Begleiter mit. Der leider verstorbene John Millns bereicherte eine Zeitlang das Programm mit seinen Spontan-Zeichnungen und Andreas Schibli sprang als Ersatz-Butler ein.
Die zahlreichen Auftritte im Laufe der letzten 25 Jahre in naher und fernern Umgebung, bei Vereinsanlässen, privaten Feiern oder gar im Rahmen der Oltner Cabaret Tage im Jahre 1992, erreichten zweifellos einen Höhepunkt durch die Verleihung der Medaille für „Hohe Verdienste um Olten“ im Jahre 1995.
Da es offensichtlich einem Bedürfnis entsprach, wurden die Auftritte der „Glöggli-Frösche“ jeweils auch mit einer ordentlichen Gage honoriert. In selbstloser Weise wurde diese Gage aber nicht sinnlos „vertätscht“, sondern, nebst einigen dem Kulturellen gewidmeten Ausflügen, auch zu grosszügigen Gaben verwendet: Sowohl der schöne Stammtisch mit Stabellen im Zunftkeller, als auch die originelle, von Hans Küchler künstlerisch gestaltete Laterne in der Zunftstube wurden von der Glöggli-Kasse gesponsert.
„Kulturelle“ Beiträge
Es war seit jeher ein echtes Bedürfnis der Fröscheweid-Zunft, allfällige kulturelle Lücken Oltens mit fasnächtlichem Geist zu ergänzen.
Bereits in den ersten Zunftjahren setzten die Frösche eine gewaltige Wildsau auf den seinerzeit verwaisten Brückensockel, nachdem das heute darauf platzierte Ross zu lange auf sich warten liess.
Die Uebergabe der unnachahmlichen Tinguely-Skulptur im Beisein der Kantons- und Stadt-Prominenz an die Kantonsschule bedeutete das vorläufige Ende des unrühmlichen Kunstschmuck-Streites.
a) Regierungsrat Dr. A. Wyser war dabei.
Angesichts des eindrücklichen Erfolges, fühlte sich die Zunft verpflichtet, derartige kulturelle Beiträge der Dreitannenstadt auch fürderhin zukommen zu lassen.
Man erinnere sich an
die grosse Spende eines prachtvollen Baumes als Beitrag zum „grünen Olten“.den romantischen, schmucken, nostalgischen Erker an der blutten Betonwand des Stadthauses.die feierliche Grund-Hinkelstein Setzung zur Inthronisation eines neuen Verkehrsinselis.
a) Regierungsrat Dr. A. Wyser war wieder dabei:
die Enthüllung der Schrifttafel „Fröscheweid“ (die Benennung dieser bedeutenden historischen Stätte wurde während Jahrzehnten von der Baudirektion sträflich unterlassen ...)
a) Regierungsrat Dr. A. Wyser war nicht dabei.
Leider sind diese denkwürdigen kulturellen Beiträge im Laufe der Jahre ebenso weggefallen, wie die nachdenklich stimmende „Beerdigung“ der Fasnacht.
Dagegen hat sich unser Hilari-Bott zu einer wahren Fasnachts-Show im Hinblick auf das nächste Sujet hin entwickelt. Gäste erscheinen dabei, die mit unserem zukünftigen Fasnachtstreiben im Zusammenhang stehen. Wagenbau, Laterne und unsere Clique präsentieren sich in geeigneter und immer humorvoller Form für ihre fasnächtlichen Aktivitäten. Die Aufnahme neuer Zünfter wird jeweils nach einer fantasievollen Prüfung feierlich durchgeführt.
Seit der Aera unseres Obernarren Willi des Ersten besuchen wir, dank seines damaligen vielfältigen Programmes, die Oltner Altersheime. Nach wie vor tritt die gesamte Fröschefamilie mit Handörgelern, Big-Band, Clique, Kinderclique und Spezial-Events auf, um unsere Betagten und deren Umfeld an der Fasnacht zu erfreuen, und dies seit 25 Jahren. Mit unserem nächsten Obernarren Chüssi hat die Fröscheweid-Zunft ihr Programm mit dem Senioren-Nachmittag am Fasnacht-Dienstag ausgebaut. Mit der guten Zusammenarbeit verschiedener befreundeter Zünfte und des FUKO-Rates hoffen wir natürlich, dass unsere Pionierarbeit im Sinne und Geiste einer guten Oltner Fasnachtstradition weitergeführt wird.

Das Frösche-Quartett

Die Musik spielte in der Fröscheweid-Zunft seit jeher eine dominante Rolle. Was beim vorhandenen Reservoir ja auch kein Wunder war: Ruedi von Arx, Jean-Pierre von Arx, Heinz Stampfli waren und sind seit vielen Jahren sowohl als Solisten als auch als Frösche-Trio gut bekannt und beliebt, sei es als Tanzmusik oder als Kleinorchester, hin und wieder ergänzt durch einen Schlagzeuger, oder als dankbare „Pausenfüller“ an Anlässen jeder Art. Daraus entwickelte sich im Hinblick auf eine „Banausiade“ gar eine Big-Band, Old Frog Stompers genannt, die mit Gags aufzuwarten wusste und mit ihren 16 Musikern, von der Tuba über die Posaune und Piccolos bis zur Blockflöte, das musikalische Ohr mit einem Schuss Humor zu erfreuen vermochte. Dies alles ging nicht zuletzt aus der Formation der Glöggli-Frösche hervor.

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